Derzeit gibt es gut 230 Clas-Ohlson-Filialen. Sehr interessant, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen bis vor etwa 30 Jahren nur ein Geschäft besaß: jenes in Insjön, das bereits 1926 seine Pforten geöffnet hatte. Doch 1989 wagte man mit der Gründung eigener Filialen einen großen Schritt und eröffnete die erste im Einkaufszentrum Gallerian in Stockholm. Seither kommen durchschnittlich acht neue Filialen im Jahr hinzu.
2018 ist Clas Ohlson in fünf Ländern vertreten: Schweden, Norwegen, Finnland, Deutschland und Großbritannien. Bis Ende 2017 gab es auch zwei Franchise-Filialen in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Das Thema Filialen gärte lange im Unternehmen und war eine Herzensangelegenheit des damaligen Geschäftsführers Håkan Thylén, der damit bei IKEA Erfahrungen gesammelt hatte. Ende der 1980er-Jahre diskutierte man darüber, wie, wann und wo man diese Filialen einrichten sollte. Björn Haid von der Eignerfamilie (er hatte damals gemeinsam mit Bo Tidstrand die stellvertretende Geschäftsführung inne) berichtete von Überlegungen hinsichtlich der strategisch besseren Lage: lieber im Zentrum oder doch am Stadtrand? Zur Beantwortung dieser Frage stellte man unter anderem eine ganz einfache „Sichtprüfung“ an: Vom Büro in Insjön aus hatte man das eigene Geschäft gut im Blick und konnte beobachten, dass die meisten Kunden ihre Waren in einer Tasche oder Tüte heraustrugen. Die Stadtzentren wären also bestens geeignet. Außerdem wollte man Insjön als Reiseziel und als Clas-Ohlson-Zentrale für ganz Schweden beibehalten, und mit einem großen Laden am Stadtrand von Stockholm würden Kunden, die normalerweise nach Insjön fuhren, womöglich lieber nach Stockholm pilgern. Man suchte also ein zentrales Schaufenster mitten in der Stadt.
„Für den neuen Laden wurde in einem internen Infobrief an die Mitarbeiter der Begriff „Versandfiliale“ geprägt. Die Kunden sollten dort „sowohl direkt einkaufen als auch Bestellungen aufgeben können, entweder für den Versand nach Hause oder zum Abholen in der Filiale“.
Dass die erste Filiale dann aber so zentral in Stockholm gelegen sein würde, im Einkaufszentrum Gallerian und direkt gegenüber dem bekannten Kaufhaus NK, war reiner Zufall. Als das Ladengeschäft frei wurde, suchte der zuständige Makler – ein Fan der Marke – eigens Clas Ohlson auf und berichtete von den verfügbaren Räumlichkeiten. Das Unternehmen griff zu. Im Nachhinein stellte man fest, dass die verfügbaren 328 Quadratmeter alles andere als üppig waren. Für den neuen Laden wurde in einem internen Infobrief an die Mitarbeiter der Begriff „Versandfiliale“ geprägt. Die Kunden sollten dort „sowohl direkt einkaufen als auch Bestellungen aufgeben können, entweder für den Versand nach Hause oder zum Abholen in der Filiale“.
Die Resonanz war allerdings derart überwältigend, dass die Filiale in den ersten zehn Jahren vier Mal erweitert wurde, wobei die beiden ersten Ausbauten bereits nach dem ersten und nach dem zweiten Jahr erfolgten. Nach der letzten Erweiterung im Jahr 1999 hatte das Geschäft eine Fläche von etwa 1700 Quadratmetern. 2016 schließlich wechselte man innerhalb von Gallerian an einen neuen Standort.
Dass die nächste Filiale in Norwegen eröffnet wurde, war kein Zufall. Das Geschäft in Insjön wurde schon früh von Busladungen norwegischer Kunden aufgesucht. Da es im Nachbarland außerdem viele Versandkunden gab, wurde bereits 1985 eine norwegische Tochtergesellschaft gegründet, die für den Postversand im Land zuständig war. In Oslos Stadtmitte gelegen, gilt die erste norwegische Filiale auch heute noch als Schaufenster. Der Laden in der Torggata ist 1500 Quadratmeter groß und wurde im August 1991 eingeweiht, zeitgleich kam auch der erste Katalog auf Norwegisch heraus.